Warum wir unsere Preise erhöhen

Einmal Eisessen mit der ganzen Familie

Wann warst du das letzte Mal mit deinen Kindern Eis essen? Meistens kaufe ich uns nur zwei Kugeln zum Mitnehmen. Denn so richtig am Tisch sitzen … da sind für 4 Leute schnell 25–30 Euro weg. 
Oder einmal Kino mit Popcorn und Getränken? Ein Schwimmbadbesuch mit Sauna?
Puff, ist das Geld weg und es bleibt ein schöner Tag in der Erinnerung oder etwas Bauchweh von zu viel Eis.

Wie lange schaue ich stattdessen immer und immer wieder das gleiche Bilderbuch mit meinen Kindern an? Bis alle es auswendig können. Und dafür zahlen wir im Durchschnitt 14 € – für ein 4–6 Jahres Abo (so lange muss ich meinen Kindern ihre Lieblungsbücher vorlesen, bis ich sie endlich aussortieren und weitergeben darf).

Wer verdient an einem Buch

Machen wir uns mal bewusst, wer alles von einem Buch leben möchte und welche Arbeit dahinter steckt.

  • Autor:in
  • Illustrator:in
  • Verlag
  • (Buch)Handel mit Zwischenhändlern
  • Auslieferung. 

Wir als Verlag haben als eine große Verantwortung mit unseren Büchern. Schließlich möchten wir sowohl den Urhebern einen fairen Preis zahlen, als auch dem (v.a. lokalen) Buchhandel die Chance geben, mit den Büchern etwas zu verdienen. Da bleibt aktuell unser eigenes Gehalt schnell mal auf der Strecke. Ein:e Buchhändler:in verdient meistens auch nicht mehr 13 € pro Stunde.

All diese Faktoren sollten wir bei unseren Preisen also berücksichtigen.

So kommen die neuen Preise zustande

Als nun vor ein paar Wochen die Meldung unserer Auslieferung kam, dass ihre Kosten um bis zu 30% gestiegen sind, mussten wir handeln. Nur die kommenden Bücher aufgrund der höheren Papierpreise teurer zu machen hätte nicht gereicht. Auch bei den noch lagernden Büchern müssen die Preise erhöht werden, sonst laufen wir ins Minus.

Gestiegene Kosten:

  • Verpackungsmaterial: 25%
  • Mindestlöhne: 25 % (das betrifft v.a. die Logistik)
  • Energie, Versicherung: 30%
  • Lagergebühren: 12%
  • Papierpreise: 30%

 

Die Buchkalkulation – ein Beispiel

Machen wir mal eine Beispielrechnung an unserem Pappbilderbuch „Das Hummeling“ 

16,00 Euro Bruttoladenpreis

abzgl. 7% Mwst.

= 14,95 Euro Nettoladenpreis

– 7,48 Euro Buchhandelsrabatt (Barsortiment = Großhandel: 50%)

– 1,19 Euro Kosten Lagerung, Auslieferung, Versand

– 1,00 Euro Honorar pauschal Illus

– 0,75 Euro Autorenhonorar

– 3,49 Euro Herstellung/Druck

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= 1,04 Euro Einnahmen Verlag

Von diesen Einnahmen geht dann noch ein Werbebudget von ca. 0,20 Euro pro Buch weg, das heißt, uns als Verlag bleibt bei diesem Titel weniger als 1 Euro pro Buch.

Wie du siehst, ist die Buchkalklulation wirklich unterirdisch. Einigermaßen funktionieren kanndas nur durch eine Mischkalkulation. Zum Beispiel, indem wir mehrere TItel gleichzeitig drucken lassen und einige Bücher direkt vertreiben.
Bei großen Verlagen sieht das sicherlich etwas besser aus. Denn mit größeren Auflagen und viel mehr Titeln pro Jahr sinken die Kosten pro Buch natürlich. 

Wirklich gut Geld verdienen kann man als Verlag nur mit seinen Bestsellern, Nachdrucken und verkauften Lizenzen.

 

Fazit

Ich hoffe, du siehst unsere Bilderbücher nun – sofern du es nicht vorher schon getan hast – als eine gute Investition in die Zukunft deiner Kinder. Natürlich verstehe ich auch, wenn du dir nicht mal schnell 20–25 Euro aus dem Ärmel schütteln kannst. Für diesen Fall gibt es unsere Bücher in fast jeder Bücherei und Mediathek zum Ausleihen. Und falls nicht: mach gerne einen Anschaffungsvorschlag, damit noch mehr Familien einen Zugang zu unseren Bilderbüchern bekommen.

 

neunmalkluge Grüße
deine Charlotte

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